Samenbehandlung
Hier gibt es ein paar gute Tips, wie Sie mit Saatgut umgehen sollten. Normalerweise sind Tomatensamen ja nicht so wertvoll, daß sich ein besonderer Aufwand lohnen würde. Bei seltenen Sorten lohnen sich die Tips mit Sicherheit. Die Tips sind aber auch allgemein anwendbar.
Tips zum Umgang mit Saatgut:1: Samen nicht mit blosen Fingern anfassen, der Fettfilm auf der Haut stört den Keimprozeß. Kann bei der Keimung nicht schnell genug Wasser aufgenommen werden, stirbt der Keim ab. Latexhandschuhe kosten nur Pfennige. Pinzetten nur einige DM.
2: Wärme; Feuchtigkeit und Licht (UV-Licht) wirken sterilisierend. Samen immer dunkel, trocken und kühl lagern.
3: Bevor man eine größere Menge Samen für das nächste Jahr fermentiert und lagert sollte man zur Sicherheit einen Keimtest machen.
4: Wenn Sie Saatgut beim Händler kaufen wollen, schauen Sie sich seine Ware genau an. Oft sind weiter hinten im Gestell Samen mit einem längeren Haltbarkeitstermin gelagert. Solche Samen sind frischer und haben eine bessere Keimfähigkeit. Der Preis ist jedoch gleich. Also keine alten Samen unterjubeln lassen. Tomatensamen die man heute frisch kauft sind bis mindestens 2002 haltbar (3...4 Jahre).
5: Oft sieht man vor Geschäften Drehständer mit Samen in der prallen Sonne stehen. Machen Sie sich nicht unglücklich. Kaufen Sie solche Samen nicht. Sonne und Licht haben diese Samen oft schon steril gemacht. Ein Fachgeschäft würde so einen Unfug niemals machen.
6: In einigen Geschäften wird Beizmittel zur Samenbehandlung angeboten. Lassen Sie es lieber sein. Durch die haarige Oberfläche der Tomatensamen nehmen diese zuviel Wirkstoff auf. Also Finger weg. Wenn Sie in dieser Richtung experimentieren wollen, versuchen Sie die folgende Methode um den Samen bzw den Keimlingen über die ersten Tage zu helfen: Samen in starken Kamilletee (abgekühlt) ,oder in Knoblauchsaft für einige Stunden einlegen.
7: Einige Samen sondern während der Lagerung einen Fettfilm ab. Dieser stört dann die Wasseraufnahme beim Keimprozeß. Kleine Samen nimmt man mit der doppelten Menge scharfem Maurersand in die (trockenen) Hände und reibt sie zwischen den Handflächen. Der Fettfilm wird entfernt und gleichzeitig die Samenoberfläche angekratzt. Die Feuchtigkeit kann jetzt gut eindringen. Bei einem Profigärtner habe ich eine selbstgebaute Maschine hierfür gesehen. Sah aus wie eine kleine Waschmaschine. Für unsere Zwecke wohl etwas übertrieben.
8: Samen von Bohnen; Bananen usw kann man auch mit Schmirgelpapier zuleiberücken.
9: Die leeren Filmdöschen von Diafilmen sollten Sie vor der Verwendung als Saatgutbehältnis sehr gut ausspülen, damit keine Chemiekalienreste anhaften. Nur gut getrocknete Samen einfüllen, sonst gibts Schimmel. Glasbehälter sind wesentlich besser als Lagerort geeignet. Kunststoffbehälter lassen Feuchtigkeit durch!
Demnächst mehr.
Sollten Sie weitere Informationen zur Saatgutbehandlung haben, melden Sie sich bitte bei mir.
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