Samengewinnung
Zur Samengewinnung bei Tomaten und Paprika gibt es mehrere Methoden:1. Die Samen ausdrücken und in einem Teesieb abspülen. Durch leichtes reiben wird der Glibber entfernt. Danach gut trocknen (Küchenpapier). Durch das entfernen der Glibberschicht soll die Schimmelneigung beim keimen reduziert werden.
2. Die Samen mit der glibberigen Schutzschicht trocknen (angeblich soll dies einen Säuremantel um den Samen herum bilden)
3. Die Samen fermentieren
Ich bevorzuge das Fermentieren. Hört sich komplizierter an, als es ist.Beim Fermentieren...
1. wird das Fruchtfleisch gründlich von den Samen getrennt
2. werden die Samen werden praktisch gebeizt, was einen viel geringeren Schädlings- u. Krankheitsbefall der Keimlinge zur Folge hat.
3. Man hebt nur keimfähige Samen auf, da sie dadurch auch von den Tauben getrennt werden.
4. werden etwaige Keiminhibitoren zerstört (bei Tomaten jedoch kein Thema, das Fermentieren kann aber mit vielen fleischigen Früchten gemacht werden)
Die Anleitung:1. Samen aus Tomate ausquetschen, mit ein klein wenig Wasser verdünnen und im warmen Zimmer zum Fermentieren aufstellen. (riecht unter Umständen etwas streng)
2. Nach 2-4 Tagen, je nach Temperatur, wird die Soße etwas trüb, fast gärig, oben bildet sich ein weisser Film (wie auf Olivenwasser). Jetzt gibts du Alles in ein hohes Gefäß, und schwemmst es mit scharfem Wasserstrahl auf. Gute Samen sinken, leere schwimmen.
3.Letztere werden zusammen mit dem Fruchtfleischmatch abgegossen. Wiederhole das 2-3 mal, dann möglichst rasch trocknen (Küchenpapier), sonst keimen sie womöglich.
Mit dieser Methode erziele ich die besten Resultate. Wichtig ist natürlich auch, daß die Tomaten bzw. Paprika vollreif sind. Sie dürfen ruhig schon leicht matschig werden. Sollten aber beim öffnen der Paprikas Spuren von Schimmel zu sehen sein, weg damit.Aber Sie können noch mehr tun:
Nachdem die Samen richtig trocken sind in Plastik oder Papiertütchen verpacken und mit Bleistift beschriften.
In der Apotheke ein Glas mit geschliffenem Glasdeckel (keine Dichtung) und möglichst großer Öffnung kaufen. (Flohmarkt ist natürlich billiger)Samentütchen und ein Päckchen SILICA GEL (das ist ein Trockenmittel) in die Glasflasche (Weithals) geben. Das SILICA GEL vorher 1 Stunde bei 120°C im Backofen trocknen. Die verschlossene Glasflasche kommt nun in den Kühlschrank.
Warum der Aufwand ?
Nur die kegelige Dichtfläche an dem Glasdeckel ist wirklich Feuchtigkeitsdicht. Eine Kunststoffdichtung läßt Feuchtigkeit durch (glauben Sie es mir). Deswegen auch ein Behältniß aus Glas und keins aus Kunststoff. Dessen Molekülstruktur ist einfach zu weit und durchlässig. Damit die Kälte einen Nutzen für die Lagerfähigkeit der Samen hat, müssen sie richtig trocken sein und auch bleiben. Darum gebe ich ein Beutel mit SILICAGEL mit in die Flasche. Damit das SILICAGEL auch wirklich Feuchtigkeit aufnehmen kann, müssen Sie es in den Backofen legen um die enthaltene Feuchtigkeit zu verdunsten. Eine Stunde bei 120°C reicht.Dieses SILICAGEL wird auch zum Trockenhalten von Elektronik-Geräten verwendet. Fragen Sie einfach mal in einem Computer oder Elektronikladen nach. Bestimmt bekommen Sie dort ein Päckchen geschenkt. Auch in einem Fotogeschäft gibt es SILIKAGEL zum Schutz der Filme und Gerätschaften bei Reisen.
Da es im Kühlschrank dunkel ist, kann bei der Flasche auch helles Glas verwendet werden. Ist Ihnen das Glas mit geschliffenem Deckel zu teuer, können Sie auch ein normales Tee-; Kräuterglas verwenden. Die haben üblicherweise eine Dichtung aus PE (Polyethylen), der für Feuchtigkeit nicht 100% dicht ist. Legen Sie einfach mehrere Lagen Aluminiumfolie auf das Glas bevor Sie es verschließen. Diese Methode funktioniert recht gut, wenn man das Glas nicht allzuoft öffnet. Sicherheitshalber immer eine neue Alufolie einlegen.
Wer es total Übertreiben will kann das Glasbehältnis vor dem Schließen noch mit Stickstoff als Schutzgas füllen. Damit wird der Sauerstoff verdrängt.............
Demnächst mehr.
Sollten Sie weitere Informationen zur Saatgutgewinnung haben, melden Sie sich bitte bei mir.
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